LUTHERKIRCHE DORTMUND
UMBAU UND SANIERUNG EINER KIRCHE VON 1963
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BAUHERR: |
Ev. Friedenskirchen-Gemeinde |
BAUJAHR: |
2001 - 2003 |
STANDORT: |
Flurstraße 41, 44145 Dortmund |
Die Dortmunder Luther-Kirche
wurde 1963 anstelle eines im Zweiten Weltkrieg zerstörten Vorgängerbaus
errichtet. Lediglich der alte Kirchturm ist erhalten und wurde als
Mahnmal in das Wiederaufbaukonzept einbezogen. Um eine bessere geistige
und funktionale Nähe der verschiedenen Kirchenaktivitäten zu erreichen
und Unterhaltungskosten zu senken, wurde innerhalb der Raumhülle der
Kirche ein neues Gemeindezentrum in eingeschossiger Stahlskelettkonstruktion
errichtet, das als „Haus im Haus“ eingefügt ist.
Als äußere Merkmale weisen
eine Sichtbetonwand vor dem neuen Treppenhaus sowie transparente Glasscheiben
anstelle der alten buntverglasten Kirchenfenster auf die baulichen
Veränderungen hin. Im Erdgeschoss befinden sich die neuen Gemeinderäume,
die mittels Schiebewandelementen flexibel aufgeteilt werden können.
Der Zwischenbereich von alter Raumhülle und neuem Gemeindehaus bildet
einen Wandelgang, der bei geöffneten Wänden zusammen mit den Gemeinderäumen
ein fließendes Raumkontinuum schafft.
Auf der Dachfläche des Gemeindezentrums
liegt der neue Kirchensaal, dessen Raumgröße den rückläufigen Kirchenbesucherzahlen
gerecht wird. Durch variable Bestuhlung ist er flexibel für verschiedene
Gottesdienstformen oder Konzerte nutzbar. Eine neue Öffnung im Kirchendach
zentriert den Altar, der von einem Triptychon aus bedrucktem Stoff
räumlich begrenzt wird. Der Materialkontrast von weiß verputzten Innenwänden
und der Holzverschalung des Kirchendachs verleiht dem Raum eine sakrale
Atmosphäre.
Durch den Umbau der
Luther-Kirche wird ein enger geistiger wie räumlicher Bezug von
Gottesdienst und Gemeindearbeit geschaffen, der das
Selbstverständnis von christlicher Gemeinschaft versinnbildlicht.
Die Transparenz des neuen Gemeindezentrums entspricht dabei dem
Bestreben der Kirche, sich zu ihrer Umgebung zu öffnen. Die
Raumhülle des Altbaus bildet das Rückgrat des Umbaus und schafft
gemeinsam mit dem alten Kirchturm und dem Gemeindezentrum die
räumliche Definition einer neuen Gemeindemitte.
Fotos: Christian Richters |