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KINDERGARTEN TRITTAU
NEUBAU EINES KINDERGARTENS

BAUHERR: Ev.-luth. Kirchengemeinde Trittau
BAUJAHR: 1996 - 1997
STANDORT: Kirchenstraße 13, 22946 Trittau

Vor dem Bau des Kindergartens standen auf dem Grundstück ein Bauernhaus mit Nebengebäuden. Die Anlage bildete zusammen mit der Kirche ein Ensemble. Das städtebauliche Konzept für den Neubau des Kindergartens bezieht sich auf diese ehemalige Situation, ohne jedoch das alte Bauernhaus zu imitieren. Der Kindergarten wurde in seiner längsgerichteten Form in etwa an der gleichen Stelle mit gleicher Höhe und Baumasse errichtet. Aufgrund seiner Nutzung wurden die Fassaden jedoch, statt als Ziegelloch-Fassade wie beim Bauernhaus, nahezu vollständig verglast, um für die Kinder, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen soviel wie möglich Licht in die Räume zu lassen und einen Ausblick in das Grün und auf die Kirche zu gewähren.


Grundriss Erdgeschoss

Durch die Anordnung dicht an der östliche Grenze wird der Freiraum in drei Bereiche unterschiedlicher Qualität gegliedert, den „städtischen“ Vorplatz mit Hauptzugang und Stellplätzen, den auf der Längsseite angeordneten allgemeinen Spielbereich und den Grünbereich im Landschaftsschutzgebiet. Durch eine lange Ziegelmauer als Rückgrat des Gebäudes wird die Freiraumgliederung noch unterstützt. Aufgrund der relativ knappen bebaubaren Grundstücksfläche und des großen Raumprogramms mit fünf Gruppenräumen, Gruppennebenräumen, Mehrzweckraum, Küche, Mitarbeiterräumen und Toilettenanlagen wurde eine zweigeschossige Anordnung von nebeneinander stehenden „Reihenhäusern“ gewählt, die zusammen mit dem Foyer durch eine große, schräggeneigte Dachplatte überdeckt und zusammengefaßt werden.


Grundriss Obergeschoss

In Erinnerung an landwirtschaftliche Nebengebäude steht die Dachkonstruktion mit Fachwerk-trägern auf von der übrigen Konstruktion unabhängigen Stützen. Jede Gruppe hat in Erinnerung an ein Wohnhaus unter der Decke ein eigenes "Haus" mit jeweils einer zugeordneten Treppe innerhalb der Halle, die wie eine innere "Straße" ausgebildet ist und eine Außentreppe mit direktem Zugang zum Spielbereich. Die Gruppennebenräume sind so angeordnet, daß sie als Pufferräume und Verbindungsräume gleichzeitig zwischen den Gruppenräumen liegen, jeweils von beiden genutzt werden können und eine direkte Verbindung zwischen den Gruppen zulassen. Die Küche bildet zusammen mit dem Mehrzweckraum eine platzartige Ausweitung an der inneren Erschließungsstraße und dient als wichtiger Treffpunkt für alle. Am Anfang der "Straße" neben dem Eingang liegt als Anlaufstelle für Eltern und Kinder das Büro.


Querschnitt

Mit dem Neubau des Kindergartens Trittau ist den Kindern eine großzügige, offene, transparente und freie Umgebung geschaffen worden, in der sie sich in diesem wichtigen Lebensabschnitt, unterstützend zur Arbeit der Erzieher, frei entwickeln können, gleichzeitig aber auch ein Ordnungs- und Orientierungsgerüst vorfinden.

Fotos: Dorfmüller + Kröger, Christoph Gebler

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